Schon seit Januar 2021 hätte man diese Ausstellung im Frankfurter Architekturmuseum besuchen können, wären uns nicht kleine fiese Viren dazwischengekommen. Also konnte ich sie erst jetzt besuchen und bin immer noch begeistert und motiviert. Zu entdecken gab es fertige Beispiele begrünter Gebäude in Metropolen und konkrete Handlungsanweisungen für die Planung begrünter Städte.

Die Notwendigkeit, Städte zu begrünen liegt auf der Hand: der Klimawandel heizt unsere Städte auf, trocknet sie aus und macht sie anfällig für Extremwetterereignisse die mit ihm einhergehen. Höchste Zeit also, sich mit dem Thema Stadtbegrünung stärker auseinanderzusetzen. Diese Stadtbegrünung bringt zahlreiche Vorteile mit sich: eine extensive Stadtbegrünung ist vergleichsweise pflegearm, ernährt sich vorrangig von Regen, sammelt und bindet Regenwasser, und wirkt dabei als Hochwasserverhinderer.

Sie schützt vor Wärme im Sommer und vor Kälte im Winter, was zu großen Energieeinsparungen bei der Temperierung unserer Wohnungen führt. Sie ist ein mechanischer Schutz für Dach und Fassade vor Starkregen, Hagelschlag, sowie Sturmschäden. Sie vermindert Straßenlärm in den anliegenden Wohnungen, reguliert Temperatur und Feuchtigkeit im umgebenden Außenbereich. Sie bereichert das Mikroklima und die so wichtige, arg gebeutelte  Biodiversität in Dörfern, Städten und Landschaften. Wer die Stadt begrünen will, kann damit im Allerkleinsten anfangen, zum Beispiel auf dem Balkon.

© Thomas Graham Arup

Und sie kostet nicht wirklich viel mehr, wenn sie bei Neubauten konsequent von Anfang an mit geplant wird. Also sollte die Frage nicht sein, ob wir mit der Stadtbegrünung anfangen, sondern nur, wann.

Leider hat die Merscher Majorität bisher bei keinem ihren neuen Projekte (Maison relais, neue Grundschule, Villa Faber) moderne Fassaden- und Dachbegrünungskonzepte integriert.

Wer sich die Ausstellung noch anschauen will, muss sich sputen: sie wird am 11.07.2021 zum letzten Mal ihre Türen öffnen.

Alexander Jolivet

Urban Farming Office © VTN architects

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